Kulinarisches Erbe der Region Świętokrzyskie (im Rahmen der Kulinarischen Route Europas)

Beschreibung

Die Polen wussten schon immer gutes Essen zu schätzen. Unsere Speisen, sowohl die herkömmlichen wie auch  die zeitgenössischen, sind weit über die Landesgrenzen bekannt und nicht selten zu kulinarischen Spezialitäten avanciert. Aber leider machen sich auch bei uns Hast und Eile bemerkbar. Wir bevorzugen Fastfood und ernähren uns immer schlechter.

fot.K. Pęczalski

Dennoch erwarten alle, die sich für die Kulinarische Route Europas im Świętokrzyskie-Land entscheiden, verführerische Düfte, auf jahrhundertealte Rezepte gestützte Gaumenfreuden und selbstverständlich hervorragende Qualität. Kurz gesagt:  eine Explosion der Genüsse. Unterwegs wird man gewiss von vielen bodenständigen Spezialitäten in Versuchung geführt. In Raków ist das Dzioń Rakowski, eine Art Pastetenwurst mit langer Tradition und vermutlich jüdischer Herkunft. Zu ihrer Herstellung wird in Kürze gesagt, Matze in Fleischbrühe aufgeweicht, danach Fleischstückchen hinzugefügt und die Masse in Därme gefüllt. Obwohl Dzioń Rakowski Pastetenwurst ähnelt, ist er jedoch viel leckerer. Das Geschmacksgeheimnis liegt in der Zubereitung, die an ein mystisches Ritual erinnert. Der furcherregende Name „Parzybroda“ (Bartverbrenner) bezeichnet eine Speise, das früher zu den Leibgerichten der bodenständigen Bevölkerung von  Daleszyce-Raków gehörte und heute zu den kulinarischen Wahrzeichen dieses Landstriches zählt. Ihre Grundbestandteile  sind  gekochtes Sauerkraut, Kartoffeln, Speckgrieben und etwas Fett. Zu dieser köstlichen altpolnischen Speise passen am besten pikante saure Gurken.

Wer von gut durchgebratenem Schweinefleisch schwärmt, wird bestimmt von Schweinskeule nach Świętokrzyskie-Art (Udziec Świętokrzyski) begeistert sein. Das Geheimnis dieses Leckerbissens liegt in der Zubereitung: Das Fleisch muss eine Woche in einer Essig-Kräuter-Marinade ruhen und wird dann in einem  herkömmlichen Brotofen knusprig braun gebacken. So eine Schweinskeule  duftet und schmeckt ganz einfach wunderbar.
Bei der Wanderung auf der Kulinarischen Route erwarten den Fremden aber nicht allein regionale Geschmacksgenüsse. Jeder Bauernhof, den wir besuchen, ist in den reizvollsten Gegenden der Region Świętokrzyskie gelegen. Was gibt es also Schöneres, als nach so viel Schwelgerei am Busen der Natur ein Verdauungspäuschen einzulegen?  Frische Luft, kein Autoverkehr, nur Ruhe und Vogelgezwitscher  bewirken, dass man sich im Nu wie neugeboren fühlt. Die Reise durchs Świętokrzyskie-Land auf den Spuren des Kulninarischen Erbes Europas vermittelt viele nachhaltige Eindrücke und einen vollkommen neuen Blick auf diese einzigartige Region.
Nützliche Infos:
Zu den Mitgliedern des Netzes „Regionales Kulinarisches Erbe der Woiwodschaft Świętokrzyskie“ zählen Landwirte, Gärtner, Fischer sowie  diejenigen, die die Produkte der o.g. Erzeuger weiterverarbeiten und selbstverständlich auch Restaurantinhaber und Gastronomen.
Die Woiwodschaft Świętokrzyskie ist gegenwärtig Kandidat  für die Mitgliedschaft im Europäischen Netz des Regionalen Kulinarischen Erbes und wird Anfang nächsten Jahres unter dem Namen „Kulinarisches Erbe der Region Świętokrzyskie“ als vollberechtigte Region aufgenommen.